Belgiens Wallonie: Natur, Kulinarik, Weltkultur

Diese Folge entstand mit freundlicher Unterstützung von Visit Wallonia

 

Achtung Geheimtipp: die schönste Unterkunft des Jahres, ein Bücher-Dorf, unfassbar gute Restaurants, die weltbesten Erdbeeren und ein Schneckenrennen. Belgiens Wallonie ist derart voll von Entdeckungen und gleichzeitig so entspannt, dass wir zwei Sachen garantieren: 1. Nach dieser Folge seid ihr maximal relaxt und 2. Ihr habt ein neues Reiseziel auf der Liste, das nah ist und hochwertig, aber das noch nicht alle auf dem Schirm haben. Hinreißende Ortschaften (mit viel zu urbanen Museen), die Heimat der Schlümpfe und Tim und Struppi (mit Landschaften wie gemalt). Die vielseitigen Ardennen zum Wandern, Radfahren, Paddeln, Abtauchen plus: Restaurants von weit gereisten Menschen, die nach langer Suche hier angekommen sind und gewillt, die Welt ein bisschen besser zu machen. In der Wallonie – unserem Geheimtipp, mitten in Europa.

Wallonie - Langsam reisen, viel erleben

Zwischen Schneckenrennen, Erdbeertörtchen und einem Dorf voller Bücher

Die Wallonie ist eine Region für Entdecker, für alle, die mit offenen Augen reisen, für die das Tempo ruhig ein bisschen langsamer sein darf. In Belgien, südlich von Brüssel, beginnt ein Reiseziel, das nicht laut sein muss, um Eindruck zu hinterlassen.

Hier liegt die Hauptstadt Namur, das charmante Bücherdorf Redu, die weiten Wälder der Ardennen – und mittendrin ein ganz besonderes Bed & Breakfast, das zeigt, wie man mit Geschmack, Ruhe und Gastfreundschaft ein kleines Paradies schaffen kann.

Namur – Entspannt durch die Hauptstadt

Namur liegt dort, wo die Maas und die Sambre zusammenfließen. Schon vor 10.000 Jahren haben sich hier Menschen niedergelassen. Heute trifft mittelalterliche Stadtstruktur auf modernen Wandel.

Die Altstadt ist geprägt von kleinen Gassen, historischen Steinhäusern und eleganten Plätzen. Zwischen italienischem Theater, alten Börsengebäuden und Kopfsteinpflastercafés lässt sich wunderbar flanieren. Autos sind weitgehend aus dem Zentrum verbannt, E-Busse und Radfahrer bestimmen das Stadtbild.

Kulinarisch überzeugt Namur mit regionaler Küche: Bei einer geführten Food-Tour kann man sich durch Käsesorten, Schinken, Blätterteig-Gebäck und lokale Biere probieren – ideal als Picknick am Fluss.

Und wer es süß mag, kommt an der „Maison des Desserts“ nicht vorbei: Pralinen, Eistorten, Gebäck und Törtchen in Hülle und Fülle – traditionell hergestellt, in einem unscheinbaren Familienbetrieb mitten in der Altstadt. Michi würde nur für dieses Dessert wieder herkommen.

Zitadelle & Seilbahn – Hoch über der Stadt

Über Namur erhebt sich eine mächtige Festung: die Zitadelle. Von oben eröffnet sich ein Blick über die beiden Flüsse und die gesamte Stadt – perfekt für eine Pause im Grünen oder ein Picknick im Biergarten.

Ein Tipp für Autofahrer: Wer mit dem Wagen kommt, kann oben kostenfrei parken und mit der Seilbahn direkt hinunter in die Stadt fahren. Unten angekommen, warten moderne Brücken, Jugendstilhäuser und ein Fluss-Shuttle (übrigens Teil des öffentlichen Nahverkehrs). So charmant kann Stadtbesichtigung sein.

Redu – Ein ganzes Dorf voller Bücher

Redu ist ein Ort wie aus einem Bilderbuch: Steinhäuser, Blumen, Fachwerk, eine Kirche mit Dorfplatz…und: über 20 Buchläden auf engstem Raum.

Seit den 1980ern hat sich das Dorf selbst zum „Bücherdorf“ erklärt. In den Antiquariaten stapeln sich Atlanten, Reiseberichte, Klassiker, Postkartensammlungen und französische Comicbände.

Wer Bücher liebt, kann hier stundenlang stöbern – und danach in einem der Cafés entspannen oder am nahen Fluss spazieren gehen.

Mudia – Kunst im Dorf, Überraschung inklusive

Mitten in Redu befindet sich ein Museum, das in seiner Form und Vielfalt überrascht: Das Mudia bringt 700 Jahre Kunstgeschichte unter ein Dach, von alten Meistern über politische Karikaturen bis hin zu Comics und Digital Art.

Multimediale Elemente, Touchscreens und interaktive Stationen sorgen für Abwechslung. Und wer glaubt, Kunst sei nur etwas für Erwachsene, wird hier eines Besseren belehrt.

Ein Höhepunkt: Gustave Courbets „Der Ursprung der Welt“ – ein realistisches, ehemals skandalträchtiges Gemälde, das hinter einem Vorhang gezeigt wird. Sinnlich, mutig, kunstvoll – genau wie das Museum selbst.

Gembes – Ein B&B mit Seele: L’Art de la Fugue

In Gembes, einem ruhigen Dorf inmitten der Natur, liegt das Bed & Breakfast L’Art de la Fugue, benannt nach einem späten Werk von Johann Sebastian Bach.

Das historische Steinhaus hat nur vier Zimmer – Ost, West, Nord und Süd – und wird liebevoll von Julien und seinem Mann geführt. Die Einrichtung ist stilvoll, die Atmosphäre warm, das Frühstück grandios.

Besonders ist auch die Boutique im Erdgeschoss: Hier findet man regionale Produkte, Kunsthandwerk, Käse, Marmeladen und Designobjekte – sorgfältig kuratiert, geschmackvoll präsentiert.

Ideal für alle, die Natur, Stil und Ruhe zu schätzen wissen und dabei trotzdem mit Menschen in Kontakt kommen möchten, die wissen, was gutes Reisen ausmacht.

Glaubt uns, wenn wir sagen: das ist ein Ort mit wirklich ganz besonderem Charme!

Ardennen – Wandern, staunen, durchatmen

Die Ardennen sind grün, weit und überraschend wild.
Dichte Wälder, sanfte Hügel, klare Flüsse … wer hier wandert, erlebt Stille und Weite. Viele Wege führen von Dorf zu Dorf, auch mehrtägige Touren mit Zelt oder Unterkunft sind möglich.

Besonders schön: Die Region ist touristisch kaum überlaufen, die Natur gut ausgeschildert, die Dörfer aus blauem Kalkstein (Pierre Bleu) strahlen selbst im Regen.

Wer genau hinsieht, erkennt: Hier hat jedes Haus, jeder Stein, jeder Weg seine Geschichte.

Kulinarik – Von der Tomate bis zur Erdbeere

In Beauraing, einer kleinen Stadt nahe der französischen Grenze, liegt ein Restaurant, das man so nicht erwarten würde: das ABCD.

Von außen eher unscheinbar, überrascht es innen mit einem modernen, klaren Design: helle Tische, hohe Fenster, Fototapeten mit Waldmotiven und ein ruhiger, fast japanisch anmutender Stil.

Auf den Tellern: echte Handwerkskunst.

Das Menü spielt mit Texturen und Temperaturen – etwa bei einem Gericht rund um die Tomate: roh, gekocht, kandiert, eisgekühlt (Michi wurde von der Tomate überzeugt!). Dazu Kalbfleisch mit Chorizo-Kruste, Hummer mit Fenchelschaum oder Desserts mit perfekt gereiften Erdbeeren aus der Region.

Das Besondere: Auch alkoholfreie Getränke bekommen hier Aufmerksamkeit. Ein Moskau Mule ohne Alkohol, der trotzdem überzeugt. Und eine feine Auswahl an Weinen, ebenfalls sehr gut.

Ein Ort für alle, die Genuss suchen, ohne Kitsch. Reduziert, raffiniert und durchdacht, wie so vieles in der Wallonie.

Unser Fazit: Die Wallonie ist eine Region für alle Sinne

Die Wallonie fühlt sich an wie eine Reise weit weg und ist doch gleich nebenan. Zwischen alten Steinhäusern, Flüssen, Buchläden und kreativer Küche entsteht das Gefühl, für ein paar Tage in eine andere Welt einzutauchen.

Es ist diese Mischung aus Ruhe und Überraschung, aus Einfachheit und Raffinesse, die den Aufenthalt so besonders macht. Man spaziert durch ein Dorf voller Bücher, kostet sich durch Menüs, die mehr Kunstwerk als Mahlzeit sind, schläft in einem Haus, das so viel Persönlichkeit hat wie seine Gastgeber und spürt, wie aus einem Reiseziel ein Erlebnis wird.

Für magische Momente muss man nicht ans andere Ende der Welt reisen. Manchmal genügt es, die Wallonie zu entdecken und sich verzaubern zu lassen.

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