Graz – Österreichs geheimes Juwel (und Advents-Traum)

Diese Folge entstand mit freundlicher Unterstützung vom Tourismusverband Region Graz.

Eine Stadt wie ein begehbarer Adventskalender. Wenn wir eine Stadt als Reiseempfehlung beschreiben, fällt oft das Wort „besonders“. Graz hat uns gezeigt, was dieses Wort wirklich bedeutet. Im September sind wir angereist, im Kopf noch Spätsommer, in der Nase der Duft von Kastanien und Mandeln – und plötzlich hat uns Graz mitten ins Winter- und Weihnachtsfeeling katapultiert.

Schon beim ersten Spaziergang durch die Altstadt, die UNESCO-Welterbe ist, merkt ihr: Diese Stadt erzählt Geschichten. Aus jeder Ecke, jedem Bogen, jedem Fensterladen. Renaissance trifft Barock, Jugendstil begegnet Gotik – und es wirkt nie gewollt, sondern charmant und organisch. Hier wird nicht nur gearbeitet oder geshoppt: Die Grazer:innen leben mitten in dieser Kulisse. Ein historisches Freilichtmuseum? Ja. Aber eines, in dem die Menschen lachen, plaudern, euch am Arm packen, herzlich klopfen und „Habe die Ehre“ sagen.

Ein Wintermärchen auf 16 Weihnachtsmärkten

Unser Fokus diesmal: Graz im Advent. Denn Graz ist nicht einfach nur eine Stadt mit einem Weihnachtsmarkt. Nein, Graz ist eine Weihnachtsstadt. Ganze 16 Weihnachtsmärkte verteilen sich über die Altstadt und Umgebung, jeder mit eigenem Charakter: Kunsthandwerk, Kulinarik, traditionelle Märkte wie der im Franziskanerviertel, festlich geschmückte Plätze mit Musik und Lichterketten, die wie Sternenzelte wirken.

Ein Highlight ist die Eiskrippe im Renaissancehof des Landesparlaments. Jedes Jahr ab Ende November entstehen hier lebensgroße Figuren aus glitzernden Eisblöcken – Maria, Josef, das Jesuskind, Ochse und Esel. Tagsüber funkelt die Sonne auf dem Eis, abends verwandelt Lichtkunst den Hof in eine magische Szenerie. Selbst Weihnachtsmuffel bleiben hier ehrfürchtig stehen.

Und das Beste: Viele dieser Erlebnisse sind kostenlos. Graz lädt ein, zu flanieren, zu staunen und Glühwein oder Punsch zu probieren, ohne dabei von Menschenmassen erdrückt zu werden. Hier ist Weihnachtsstimmung entschleunigt, liebevoll und detailreich.

Ein Stadtbummel mit Teilchen und Tram

Graz’ Altstadt ist kompakt und autofrei – perfekt für einen Spaziergang. Für längere Strecken gibt’s die Altstadt-Bim: eine Straßenbahnlinie, die euch sogar gratis zwischen Hauptplatz und Jakominiplatz bringt. Noch besser: An den Adventssamstagen ist der gesamte öffentliche Nahverkehr kostenlos. Klimaschutz kann so charmant sein.

Unser Tipp: Lauft planlos durch die Gassen und lasst euch treiben. Unbedingt vorbeischauen solltet ihr bei der Hofbäckerei Edegger-Tax, wo das Schaufenster aussieht wie aus der Winkelgasse. Hier beginnt unser kulinarisches Graz-Abenteuer: Apfeltaschen, Polsterzipf (frittierter Teig mit Marmelade) und andere Leckereien begleiten euch auf eurem Rundgang.

Die Sporgasse mit ihren Jugendstilhäusern, der Confiserie Eckert und Cafés ist ein weiteres Muss. Egal ob Sommer oder Winter, das Licht fällt hier golden durch die schmalen Straßen – Graz hat eine ganz eigene Stimmung, die sofort verzaubert.

Schlossberg: Glockenspiel mit Aussicht

Graz’ Wahrzeichen thront über der Stadt: der Schlossberg mit seinem ikonischen Uhrturm. Mit der Schlossbergbahn (inklusive in der Graz Card) geht’s bequem nach oben. Dort oben erwartet euch mehr als nur eine Aussicht: Es ist ein Park, ein Naherholungsgebiet, ein Ort voller Geschichte.

Wir empfehlen, zur Mittagszeit oben zu sein: Punkt 12 Uhr läutet die Glocke des Uhrturms, und von unten antworten die Glocken der Altstadt. Ein ganz besonderes Erlebnis – eine „Glockendisco“, wie wir sie liebevoll nennen. Mit Blick auf die roten Dächer, den Fluss Mur und die umliegenden Hügel wird klar: Graz ist klein, aber voller großer Momente.

Kulinarisches Highlight: Steirische Tapas im „Der Steirer“

Essen in Graz ist eine Liebeserklärung an die Steiermark. Ein Restaurant, das diese Vielfalt perfekt repräsentiert, ist Der Steirer in der Belgiergasse. Hier gibt’s Klassiker wie das berühmte Backhendl (knusprig, goldbraun, serviert mit Erdäpfelsalat und steirischem Kürbiskernöl) und Tafelspitz, aber auch kreative „Steirische Tapas“: kleine Teller mit Ziegenkäsepralinchen, Kürbiscremesuppe, gebeizter Forelle oder Blunzenbrot mit Apfelkren.

Besonders beeindruckend ist das steirische Kürbiskernöl – dickflüssig, samtig, mit nussigem Geschmack. Dieses „flüssige Gold“ ist Kulturgut und kulinarisches Wahrzeichen. Tipp: Unbedingt eine Flasche mitnehmen (und niemals erhitzen!).

Kunst, Kultur und moderne Akzente

Neben all dem historischen Charme überrascht Graz mit mutigen, modernen Akzenten:

  • Kunsthaus Graz: Ein futuristischer „Friendly Alien“ aus Glas und Stahl, der zwischen Barockfassaden thront und zeitgenössische Kunst zeigt.
  • Murinsel: Eine schwimmende Insel im Fluss Mur mit Café und Spielplatz – im Winter festlich beleuchtet.
  • Grazer Oper: Prunkvoll, elegant, das zweitgrößte Opernhaus Österreichs.
  • Schauspielhaus Graz: Theater mit innovativem Programm – inklusive Vorträgen wie zum Thema Gaming zum Buch Echtzeitalter von Antonio Schachinger.

Wer Weihnachtsmusik liebt, sollte das Büro für Weihnachtslieder in der Sporgasse besuchen. Seit 1991 archiviert es 30.000 Einträge zu Liedern, Gedichten und Bräuchen rund um Weihnachten – ein Schatz für Musikliebhaber:innen.

Und wer nach all den Eindrücken eine Pause braucht: Einfach über einen Weihnachtsmarkt schlendern, einen heißen Punsch trinken und den Blick schweifen lassen. Graz ist entschleunigt, freundlich, voller Details und Geschichten.

Fazit: Graz ist mehr als ein Geheimtipp

Graz kombiniert den Charme einer Altstadt mit lebendigem Studentenflair, moderner Kunst, kulinarischer Vielfalt und einer außergewöhnlichen Weihnachtsatmosphäre. Es ist eine Stadt für Genießer:innen, Entdecker:innen und alle, die eine Pause vom Trubel suchen, ohne auf Highlights zu verzichten.

Die TOP 5 Restaurants in Graz

… von unserer Freundin Iris aus dem Gasthaus Essers, Ottostraße 72, 50823 Köln:

Post a comment:

Comment

Type at least 1 character to search
Instagram:
Reist mit uns: