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Leipzig

Leipzig!

Diese Folge – Leipzig! – entstand mit freundlicher Unterstützung von Sachsen-Tourismus.

Im Sommer 2022 war Michael dort, jetzt rückt er endlich mit der Sprache raus! Eine super Überbrückungshilfe bis der Frühling endlich beginnt – ihr werdet sehen bzw. hören! Leipzig ist ein Traum von Stadt. Egal ob man einen Kurztrip oder eine Woche plant, kulturell oder geschichtlich interessiert ist, Bock auf Natur oder Stadt hat – hier wird jede*r glücklich. Auch kulinarisch – vegetarisch und vegan lebende Menschen dürfen sich angesprochen fühlen! – hat Leipzig ordentlich was auf dem Kasten. Michael schwärmt vor allem von der vierten Mahlzeit, die er hier gegessen hat: echt sächsische Quarkkeulchen. (Bestimmt gibt es auch diese Spezialität in einem hippen Leipziger Café in vegan). Aber von vorn…

Hotel Fregehaus & Bach meets Campino

Es gibt selten Hotel-Tipps bei Reisen Reisen, doch für Leipzig macht Michael eine Ausnahme machen, denn: Er hat sich verliebt. Ins Hotel Fregehaus. Jawohl.

Das barocke Hotel ist eines der ältesten und schönsten Gebäude in Leipzig. Also unbedingt sehenswert, auch wenn man nicht dort nicht nächtigt. Der Blumenladen im Hof machte Michaels Ankunft perfekt. Blatt- und blütenreich und von einer Duftmelange aus Lavendel und Zitrone wurde er an diesem sommerlichen Nachmittag inmitten der sonnengelben Fassaden empfangen.

Das Fregehaus wurde im Renaissancestil erbaut und gehörte einmal einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie. Gottfried Otto kaufte das Grundstück 1705 und ließ es im barocken Stil umbauen. Der Bankier Christian Gottlieb Frege erwarb das Haus dann 1782 und gab ihm den heutigen Namen. Neben Handelsgeschäften unterstützte die Familie Frege auch Künstler*innen und Musiker*innen und half ihnen in schwierigen Zeiten. Johann Sebastian Bach war einer davon. Heute findet im Fregehaus Altes und Neues auf ästhetischste Weise zueinander. Das herzliche Personal ist die Kirsche auf dem Häubchen.

Und wo wir gerade bei Bach und „old meets new“ waren: Wie genau Campino von den Toten Hosen, der eigentlich Andreas Joachim Wolfgang Konrad Frege heißt, mit dem Fregehaus in Verbindung steht – auch das verrät Michael in dieser Folge.

Easy like Sunday Morning

Da sind sich Jochen und Michael mal einig: Es ist mitunter eines der schönsten Reisegefühle, an einem Ort anzukommen, seine Sachen im Hotel abzuladen und dann einfach mal loszulaufen. Genau so hat Michael das in Leipzig gemacht. Dabei ist er auch in der Thomaskirche gelandet und konnte dort zufällig der Probe eines Chores lauschen. Geprobt wurde, passenderweise, ein Stück von Bach.

Während er dann weiter durch die Altstadt stromerte und sich auf dem Marktplatz wiederfand, ertönte das Glockenspiel aus dem Turm des prächtigen Alten Rathauses, in dem sich heute das Stadtgeschichtliche Museum befindet. Und da stellte Michael auch fest, dass irgendwas irgendwie anders ist… Gut anders. Was das war? Fehlender Straßenlärm. Das Leipziger Zentrum ist autofrei! „Das bringt direkt eine so große Lebensqualität mit sich!“, schwärmt Michael. Ein wohliges Sonntagsgefühl – mitten in der Woche nachmittags.

Passagenwandeln

Die Leipziger Passagen und Durchhöfe prägen das Stadtbild auf ganz besondere Weise. Entstanden sind sie, als der Handel in Leipzig im Mittelalter zu florieren begann – Leipzig ist seit dem frühen Mittelalter bis heute eine wichtige Messestadt! Michael hatte eine Menge Spaß dabei, diese ganz eigene Welt der kleinen Wegen, versteckten Durchgänge und prächtigen Hallen zu erkunden.

Am besten gefallen haben ihm die Jägerhofpassage und die prachtvolle Mädlerpassage, die ein besonders geschichtsträchtiger Ort ist – unter anderem, weil sich hier noch heute Auerbachs Keller befindet. Das Gründungsjahr des Weinkellers ist sage und schreibe 1525 – er ist also bald 500 Jahre alt! Bekannt ist Auerbachs Keller vor allem dafür, dass Johann Wolfgang Goethe hier während seines Studiums gern ein und aus ging, um bei einem Glas Wein zu verweilen und Inspiration zu finden. Und wie wir alle wissen: Er fand sie.

Andere Wege wagen

Die Moritzbastei befindet sich nahe der Leipziger Universität und ist „Leipzigs bekanntestes Kulturzentrum“. Konzerte, Poetry Slams, Lesungen, Partys und mehr im historischen Ambiente der alten Stadtmauer – das konnte Michael sich natürlich nicht entgehen lassen. Ein Großteil der Locations liegt unterirdisch, doch für Open Air Events gibt es auch einen Hof. Den wollte er unbedingt sehen. Deshalb entschied Michael sich gegen seinen ersten Impuls. „Mach mal das, was du jetzt normalerweise nicht machen würdest“, sagte er zu sich und besuchte statt Hip Hop Party und Poetry Slam eine Veranstaltung von „Klassik Underground“.

Bei dieser Veranstaltungsreihe trifft klassische Musik auf urbane Kultur von heute. In diesem Fall hieß das: Musiker*innen des Gewandhausorchesters spielten Schuberts „Der Tod und das Mädchen“, während der Comiczeichner Reinhard Kleist passend zur Musik live zeichnete. Und wie hat’s gefallen? Michael fand es absolut großartig: Der Abend habe ihm Klassik näher gebracht und die Bilder zum Verständnis des Musikstücks beigetragen. Dazu die tolle Atmosphäre – perfekt!

Leipzig – ein Wasserwunder

Leipzig liegt zwar nicht am Meer, aber das merkt man kaum, denn hier kommen fast 220 Kilometer Wasserstraßen zusammen! Fünf Flüssen finden in Leipzig zueinander: Die weiße Elster, die Pleiße, die Parthe, die Nahle und die Luppe. Hinzu kommen unzählige Kanäle. Den Karl-Heine-Kanal hat Michael zu seinem Leipziger Lieblingskanal erklärt. Links und rechts erheben sich wunderschöne, alte Industriewerke in der so typischen Backsteinoptik – behutsam renoviert und ins Jetzt geholt. Heute befinden sich Wohnungen in den einstigen Industriehallen.

Für seinen Weg durch die Leipziger Fließgewässer hat Michael sich einen ganz besonderen Herren ins Boot geholt: den deutschen Kanufahrer Jan Benzien. Seit 2021 betreibt Jan auch den Stadthafen Leipzig. Kajaks und Fahrräder liegen und stehen hier zum Verleih bereit. Michael hat sich fürs Kanu entschieden und die Stadt so nochmal aus einer anderen Perspektive entdeckt. Wer will, kann sogar bis in den Leipziger Süden schippern. Dort warten schönste Natur und viele Seen, zum Beispiel der beliebte Cospudener See, von Einheimischen liebevoll „Cossi“ genannt.

Wer Paddel lieber gegen Räder oder Beine tauscht: Das Leipziger Auengebiet erstreckt sich von Zwenkau im Süden bis zur nordwestlichen Grenze Sachsens und bietet trotz Stadtnähe magische Waldidylle zum Erradeln und Erwandern. Leipzig, was kannst du eigentlich nicht?!

Connewitz & Plagwitz – zwei Viertel mit Pointen

Connewitz ist bekannt für seine linksalternative Szene, hat jedoch mehr in petto als das. Sanierte Altbauten treffen auf abgerockte Gebäude, viel Street Art, alte Kneipen, gemütliche Cafés, ein buntes Publikum an Menschen… Ein spannender Mix und definitiv mehr als ein Szeneviertel, fand Michael.

So richtig wohlgefühlt hat er sich vor allem in Plagwitz: „Gerade im Sommer ein toller Stadtteil mit einmaliger Atmosphäre. Hier könnte ich mir vorstellen zu leben!“ In Plagwitz befindet sich unter anderem das Westwerk, ein „Ort der kollektiven und progressiven Arbeit [für Jedermann], ein Ort zum Sein, um Ziele, Wünsche, Pläne und Projekte umzusetzen.“ Ob Gastro, Kunst, Märkte oder diverse Veranstaltungen – im Westwerk findet man all das und mehr! Noch so einen charakterstarken Ort findet man auf dem großen Areal des alten Industriebahnhof Plagwitz, das heute dank Bürgerinitiativen ein beliebter Space für Leipziger*innen allen Alters geworden ist – mit Grünflächen, Urban Gardening, gemütlichem Cafégarten und ganz besonderem Bauspielplatz.

Unbedingt sollte man sich auch das Völkerschlachtdenkmal im Südosten Leipzigs ansehen. Von außen wie von innen einer monumentaler, eindrücklicher Ort, der gewohnte Dimensionen sprengt. Von der Aussichtsplattform genießt man einen großartigen Ausblick und im Museum FORUM1813 erfährt man alle Hintergründe zum Denkmal.

Wir hoffen, diese Folge hat euch gefallen und dass nun vielleicht ein Ziel mehr auf eurer Reiseliste steht! 🙂 Reisen Reisen – der Podcast gibt es auch auf Instagram und Facebook – sogar kulinarisch. Monatlich erscheint außerdem unser kostenloses, mit viel (Reise-)Liebe zusammengestelltes Newsletter-Magazin. Wir freuen uns über fleißiges Abonnieren! <3


Am 28. April treten wir in Leipzig auf!

Im Rahmen der Buchmesse. Kommt gern vorbei, erkundet LIVE mit uns die Welt, hört die besten Reise-Geschichten, stellt unverschämte Fragen und seid Teil einer Live-Podcast-Folge. Eintritt frei!

Außerdem könnt ihr all diese Sachen live mit uns erleben am 24. April in Frankfurt (ausverkauft), am 25. April in München (ausverkauft), am 26. April in Berlin, am 25.10. in Essen und am 26.10. in Köln. Tickets gibt es an allen VVK-Stellen und online!

Außerdem: Lesen Lesen!

Unser neues Buch „Reisen Reisen – wie wir die Welt entdecken wollen“ vereint rund 30 der schönsten kleinen Reisegeschichten, die ihr jemals gelesen habt – inklusive Gastbeiträgen von Melanie Raabe, Annika Ziehen und Marteria. Zu bestellen überall und hier.

Reisen Reisen – Wie wir die Welt entdecken wollen Bild vom Buch auf einem Kaffeetisch, die Sonne scheint. Titelbild zur Communityfolge

Comments:

  • Josephine

    Habe gerade eure Podcast-Folge über Leipzig gehört. Ich wohne selber schon eine Weile in Leipzig und habe auch dort studiert. Liebe die Stadt sehr und bin froh darüber zum Studium dort hingezogen zu sein, aber es war richtig schön Leipzig mal mit anderen Augen zu „sehen“ bzw. zu hören. Liebe Plagwitz, Connewitz und den Cossi auch sehr. Wenn ihr nochmal dort seid, kann ich in Connewitz die Eisdiele Vanille & Zimt empfehlen. Außerdem ist es eigentlich ein Muss mal ein Bier im Sowiewir unter der Löffelfamilie an der Karli zu trinken (im Sommer draußen und deswegen v.a. in der Jahreszeit zu empfehlen). Und den besten Kaffee der Stadt gibt es im 7 Shots Coffee in der Nähe vom Bayrischen Bahnhof. 🙂
    LG, Josephine

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